Archive-name: de-linux/dcoul-faq
Posting-frequency: monthly Last-modified: 1999-10-25 See reader questions & answers on this topic! - Help others by sharing your knowledge de.comp.os.unix.linux - FAQ Stand: 25.10.1999 Autor: Karsten Merker (dcoul-faq@cologne.de) Diese FAQ beinhaltet Antworten (oder Verweise auf die Antworten, soweit sie hier den Rahmen sprengen wuerden) auf die in der de.comp.os.unix.linux- Hierarchie und vorher in der de.comp.os.linux-Hierarchie am haeufigsten gestellten Fragen. Alle Angaben erfolgen ohne Gewaehr, da der Autor nicht alles selbst ausprobieren kann; die hier gesammelten Informationen entstammen haeufig den Artikeln der vorgenannten Newshierarchie und die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Der Autor uebernimmt keinerlei Haftung fuer durch die Verwendung von Informationen aus dieser FAQ eventuell auftretende Schaeden, gleich welcher Art. Mitteilungen ueber Fehler, Aenderungs- oder Ergaenzungswuensche bitte ich per Mail an dcoul-faq@cologne.de zu senden. WICHTIG: gemaess Paragraph 28 Abs. 3 BDSG ist die Weitergabe dieser Adresse in kommerziellen Adressensammlungen sowie deren Verwendung zum Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung ausdruecklich untersagt. Kurz gesagt, ich will keinen Spam ! Bedanken moechte ich mich bei allen, die mir Aenderungs- und Erweiterungsvorschlaege geschickt haben. Haeufig werden Detailfragen gestellt, die zu speziell sind, um hier alle aufgefuehrt zu werden oder die sich nur mit Kenntnis der vorhandenen Hard- und Software sinnvoll beantworten lassen. Wenn eine Frage nicht Bestandteil der FAQ ist und auch auf dem eigenen Newsserver nichts zu dem gesuchten Thema zu finden ist, bietet es sich an, mit einer der Suchmaschinen im Netz, wie z.B. www.deja.com, die Archive der jeweiligen Newsgroup nach Stichworten zu durchsuchen, bevor man seine Frage in den News stellt. Die FAQ wird monatlich in den Newsgroups de.comp.os.unix.linux.newusers, de.comp.os.unix.linux.misc und de.comp.os.unix.linux.infos sowie in de.answers und news.answers gepostet und ist per FTP unter der URL ftp://bolug.uni-bonn.de/faq/dcoul-faq zu beziehen. Diese FAQ stellt ein urheberrechtlich geschuetztes Werk dar. Ihre Verbreitung und Modifikation unterliegen den Regelungen der GNU General Public License, Version 2 (Juni 1991), im Folgenden als GPL bezeichnet. Fuer den Fall, dass Ihnen die GPL nicht bereits vorliegt, ist sie auf Anfrage bei der Free Software Foundation, Inc., 59 Temple Place - Suite 330, Boston, MA 02111-1307, USA, in gedruckter oder elektronischer Form sowie per ftp unter der URL ftp://bolug.uni-bonn.de/faq/COPYING in elektronischer Form erhaeltlich. Falls diese FAQ in gedruckter Form oder auf einem Datentraeger (z.B. CD-ROM) verbreitet werden soll, bitte ich um kurze vorherige Ruecksprache, da ich sicher sein moechte, dass die jeweils aktuelle Fassung verwendet wird (gegen ein kostenloses Belegexemplar haette ich natuerlich auch nichts einzuwenden ;-). -Karsten Merker (dcoul-faq@cologne.de) Aenderungen gegenueber der letzten Fassung der FAQ (Stand 21.08.1999): - Punkt 1.6: Wie kann ich mit Linux AOL benutzen ? Ergaenzung um URL zu experimenteller Software zum AOL-Zugang. - Punkt 2.29: Wie kann ich ein ext2-Dateisystem defragmentieren ? Geaenderte URL eingetragen. - Neuer Punkt 2.44: Was hat es mit den 2.3.x-Kerneln auf sich? Sollte man von 2.2.x updaten? - Punkt 3.23: Kann man mehrere Monitore gleichzeitig unter Linux betreiben ? Update bzgl. XFree86 4.0 - Falsche Numerierung korrigiert (3.32, 3.33) - Neuer Punkt 3.34 Wie kann ich die "FritzX PC" oder die "Eumex 404" (ISDN-Anlagen) unter Linux benutzen? ----------------------------------------------------------------------------- Index: 0. "Warum Linux?" oder "Ist Linux das richtige fuer mich?" 1. Fragen zu ISPs, Mail, News und Mailboxnetzen (Fido/ZConnect) 1.1 Wie kann ich Mails und News offline lesen, also ohne dabei dauernd eine Verbindung zum Internet haben zu muessen ? 1.2 Gibt es fuer Linux ein Fido-Pointprogramm ? 1.3 Gibt es fuer Linux ein ZConnect-Pointprogramm ? 1.4 Kann ich CrossPoint unter Linux verwenden ? 1.5 Warum stellt mein Tin (Newsreader) statt Umlauten nur Fragezeichen dar ? 1.6 Wie kann ich mit Linux AOL benutzen ? 1.7 Wie kann ich mit Linux ueber T-Online ins Netz kommen ? 2. Allgemeine Linux-Fragen 2.1 Wo finde ich deutschsprachige Dokumentation zu Linux ? 2.2 Welche Buecher gibt es zu Linux ? 2.3 Ich habe Linux gerade erst hochgefahren und fast mein gesamter Speicher ist schon belegt. Verbraucht Linux soviel Speicher ? 2.4 Linux erkennt nur einen Teil meines Speichers. Wie kann ich das aendern? 2.5 Warum zeigt Linux in /proc/cpuinfo an, im Rechner befaende sich ein Pentium 75, obwohl ein Pentium 90/100/120/133/166/200 eingebaut ist ? 2.6 Ich habe gehoert, es gibt Linux auch auf anderen Plattformen wie z.B. DEC Alpha, Sun SPARC, MIPS oder m68k. Kann ich meine Linux-Programme auch auf diesen Plattformen ausfuehren ? 2.7 Ich bekomme beim Compilieren die Meldung, es sei ein "Signal 11" aufgetreten. Was bedeutet das ? 2.8 Wenn ich unter X arbeite, kommt es manchmal, besonders nach dem Start von Netscape, zu einem seltsamen Effekt: ein oder mehrere Fenster werden in Falschfarben dargestellt. Wenn ich den Mauszeiger dann auf eines dieser Fenster bewege, stimmen die Farben in diesem Fenster wieder, aber alles andere wird in Falschfarben dargestellt. Woran liegt das? 2.9 Warum stuerzt mein Netscape 3 dauernd ab, besonders, wenn ich Java-Applets ausfuehren moechte? 2.10 Warum kann ich aus Netscape 3 heraus auf einmal nicht mehr im Postscriptformat drucken ? Weder Ghostscript noch ein Postscriptdrucker akzeptieren die erzeugten Daten. 2.11 Warum funktionieren unter XFree bei 16Bit Farbtiefe (65535 Farben) die hoeheren Aufloesungen nicht mehr, obwohl sie unter Windows mit der gleichen Hardware moeglich sind? 2.12 Warum zeigt mein Rechner einen geringeren (hoeheren) BogoMips-Wert an als ein Rechner mit einem anderen Prozessor, obwohl mein Rechner tatsaechlich schneller (langsamer) ist? 2.13 Welche Linux-Distribution ist die beste ? 2.14 Ich habe mir ein kleines Testprogramm compiliert, aber wenn ich es aufrufe, passiert gar nichts. Warum ? 2.15 Warum kann ich ein Programm als "normaler" User starten, aber nicht als root ? 2.16 Unterstuetzt Linux FAT32 (das mit Win95b a.k.a. OSR2 eingefuehrte "neue" Dateisystem) ? 2.17 Welche Libc-Version ist neuer : 5.4.4 oder 5.4.38 ? 2.18 Welchen Zweck hat die Datei /proc/kcore und warum belegt sie soviel Platz auf meiner Platte ? 2.19 - 2.21 weggefallen 2.22 Warum kann ich mich nicht als root ueber telnet einloggen ? 2.23 Warum kann ich meine CD nicht mehr aus meinem CD-Laufwerk nehmen ? 2.24 Warum kann ich keine ZIP-Disk mounten, obwohl der Kernel das Laufwerk beim Booten ordnungsgemaess erkannt hat ? Ich erhalte beim Mountversuch lediglich die Meldung "mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/foo, or too many mounted file systems". 2.25 Was bedeutet die Meldung "/dev/hdaX has reached maximal mount count; check forced" beim Booten ? 2.26 Nach einer Weile funktioniert meine Maus unter X nicht mehr richtig, ich kann keine Fenster mehr verschieben und auch (manche) Knoepfe nicht mehr betaetigen. Woran liegt das ? 2.27 Ich benutze fuer meinen Internetzugang ISDN mit SyncPPP (ipppd) und Dial-On-Demand. Das funktioniert auch, aber nur einmal. Sobald die Verbindung abgebaut wurde, wird sie nicht automatisch wieder aufgebaut. 2.28 Ich habe einen Kernel mit Unterstuetzung fuer APM ("advanced power management"), aber es funktioniert nicht bzw. nicht korrekt. 2.29 Wie kann ich ein ext2-Dateisystem defragmentieren ? 2.30 In meiner Shell kann ich keine Umlaute eingeben und die "Del"/"Entf"- Taste arbeitet nicht so, wie sie soll (das Zeichen unter dem Cursor loeschen). Wie kann ich das aendern ? 2.31 Warum kann ich ein RPM-Paket, das ich gerade mit "rpm -i foo-1.0-1.i386.rpm" installiert habe, nicht mit "rpm -e foo-1.0-1.i386.rpm" wieder deinstalliern ? RPM meldet nur: "package foo-1.0-1.i386.rpm is not installed". 2.32 Warum kann ich KDE nicht starten ? Das Kommando "startkde" bringt etliche Fehlermeldung der Art "k*: cannot connect to X server". 2.33 Wie kann ich auf der Kommandozeile (d.h. ohne X-basierte Programme verwenden zu muessen) ftp ueber einen Proxy benutzen ? 2.34 Bei Anleitungen zur Netzwerkkonfiguration findet man haeufig Angaben wie 192.168.1.0/24. Was bedeutet das "/24"? 2.35 Warum kann ich in Netscape 4 weder Mail- noch Newsserver angeben? Netscape meldet nur 'Mail host "foo" is unknown' bzw. 'News host "foo" is unknown'. 2.36 Warum werden Textdateien im Querformat (jeweils 2 Seiten auf einem A4-Blatt) gedruckt und wie kann man das aendern ? 2.37 Wie kann ich auf meine DOS-formatierten Disketten zugreifen ? 2.38 Wie kann ich LILO wieder aus dem MBR entfernen ? 2.39 Ich kann keinen Kernel mehr kompilieren: nach "make zImage" meldet das System "System is too big. Try using bzImage or modules." 2.40 Wie kann ich auf meinen Streamer zugreifen? 2.41 Warum habe ich seit dem Update auf Kernel 2.2.x alle Route-Eintraege doppelt? 2.42 Was bedeutet die Meldung "mount fs type devpts not supported by Kernel"? 2.43 Ich moechte einen neuen Kernel compilieren, erhalte auf "make menuconfig" aber nur die Meldung "make: *** No rule to make target `menuconfig'. Stop." 2.44 Was hat es mit den 2.3.x-Kerneln auf sich? Sollte man von 2.2.x updaten? 3. Fragen zur Hardware 3.1 Funktioniert die Matrox Mystique unter Linux ? 3.2 Funktioniert die Matrox Mystique II unter Linux ? 3.3 Funktioniert die Matrox Millenium II unter Linux ? 3.4 Funktionieren Matrox-Grafikkarten mit dem G100/G200 unter Linux ? 3.5 Warum haengt sich XFree86 3.3.2 mit meiner Riva128-basierten Grafikkarte beim Starten mit einem schwarzen Bildschirm auf ? 3.6 Wird der Adaptec AHA 2940 U2W (AIC 7890) von Linux unterstuetzt? 3.7 Funktioniert Linux auf meinem Laptop ? 3.8 Wie bekomme ich X mit mehr als 320x200 Punkten auf meinem Notebook mit Neomagic-Chipsatz zum laufen ? 3.9 Funktionieren GDI-Drucker (auch als "WinPrinter" bezeichnet) unter Linux ? 3.10 Warum funktioniert mein internes Modem nicht unter Linux ? 3.11 Funktioniert das Parallelport-ZIP unter Linux ? 3.12 Funktionieren Parallelport-Streamer unter Linux ? 3.13 Kann ich mit meiner ISDN-Karte unter Linux Faxe empfangen ? 3.14 Funktioniert die Hauppage Win/TV PCI unter Linux ? 3.15 Warum funktionieren unter Linux zwar MO-Medien mit einer Kapazitaet von 230MB, nicht aber solche mit 640MB ? 3.16 Wenn ich ein externes SCSI-Geraet (z.B. einen Scanner) erst nach dem Booten einschalte, ist es nicht ansprechbar. Wie kann ich es trotzdem benutzen ? 3.17 Seit ich meinen Speicher aufgeruestet habe, ist Linux viel langsamer geworden. Unter DOS tritt der Effekt aber nicht auf. Woran liegt das ? 3.18 Welche CD-Brenner funktionieren unter Linux ? 3.19 Welchen Treiber muss ich bei der Kernelkonfiguration fuer eine NE2000-kompatible PCI-Ethernetkarte waehlen ? 3.20 Ich möchte meinen Rechner ohne Tastatur und Monitor unter Linux (z.B. als Kommunikationsserver) betreiben. Wie geht das ? 3.21 Ich habe ein ATAPI-CDROM an den CDROM-Anschluss meiner Soundkarte angeschlossen, Linux erkennt es jedoch nicht. 3.22 Wie kann ich meine Festplatten nach einer gewissen Zeit der Inaktivitaet automatisch abschalten lassen (sog. "Spindown") ? 3.23 Kann man mehrere Monitore gleichzeitig unter Linux betreiben ? 3.24 Ich moechte den bei meinem Scanner mitgelieferten SCSI-Hostadapter AVA 1505 oder 1502 unter Linux benutzen, finde jedoch keinen Treiber. 3.25 Welche Scanner funktionieren unter Linux ? 3.26 Wie kann man das "Rad" der "Scroll-Maeuse" unter Linux nutzen ? 3.27 Werden Grafikkarten mit i740-Chip unterstuetzt ? 3.28 Warum funktioniert meine ISDN-Karte nach dem Update auf Kernel 2.0.36 nicht mehr so wie vorher ? 3.29 Warum ist nach dem Update auf Kernel 2.2 mein Drucker nicht mehr anprechbar ? 3.30 Unterstuetzt Linux USB-Geraete? 3.31 Wie kann ich Disketten vom Amiga oder vom Mac auf einem PC unter Linux lesen? 3.32 Funktioniert die ELSA Winner 1000/T3D (und andere Karten mit dem S3 Trio3D) unter X? 3.33 Wie kann ich meine von XFree86 nicht unterstuetzte Grafikkarte trotzdem im Grafikmodus benutzen? 3.34 Wie kann ich die FritzX PC oder die Eumex 404 (ISDN-Anlagen) unter Linux benutzen? --------------------------------------------------------------------------- F A Q - frequently asked questions --- 0. "Warum Linux?" oder "Ist Linux das richtige fuer mich?" --- Haeufig taucht, gerade in de.comp.os.unix.linux.newusers, die Frage auf, ob es sich lohnt, von einem anderen Betriebssystem auf Linux umzusteigen oder ob man das besser lassen sollte. Dazu moechte ich mit freundlicher Genehmigung des Autors hier auszugsweise einen Artikel von Bernhard Oemer wiedergeben, den dieser mit der Msg-ID <912226238.889907@kelly.bundy.at> in de.comp.os.unix.linux.newusers gepostet hat und der IMHO eine recht gute Zusammenfassung von Pro und Contra eines Umstieges darlegt: -----8<----------8<----------8<----------8<----------8<----------8<----- From: Bernhard Oemer <oemer@tph.tuwien.ac.at> Subject: Re: Warum Linux ? > Hallo, ich, bisher Window'95 -Benutzer, möchte mich verbessern und eventuell > umsteigen. Bin allerdings kein Computerfreak, habe nur geringe bis keine > Grundkenntnisse und würde trotzdem gerne wissen, ob was an Linux so toll ist Also erstmal - never change a running system. Wenn Du (was ja vorkommen soll) mit Win95 wirklich zufrieden bist, dann gibt es keinen Grund umzusteigen. Ein Umstieg auf Linux (ohne jede Unixerfahrung) ist mit einem erheblichen Lernaufwand verbunden, da Linux konzeptionell in mehr als einer Hinsicht das diametrale Gegenteil von Win95 darstellt: Transparenz vs. Black Box: Linux ist ein offenes System, d.h. *alle* Systemparameter sind zug"anglich, wichtige Ereignisse werden mitgelogt und umfangreiche Diagnosem"oglichkeiten stehen zur Verf"ugung. Viele Win95 user haben Schwierigkeiten, diese Informationen richtig zu verwenden, da sie gewohnt sind, Programme als blackboxes zu betrachten und bei Problemen gleich zum Holzhammer (Neuinstallation, Service-Pack einspielen) greifen. Konfigurierbarkeit vs. Plug'n'Play: Linux ist als System auf maximale Konfigurierbarkeit und Flexibilit"at ausgelegt, w"ahrend Windows oft die M"oglichkeiten des Useres zugunsten einfacherer Bedienung und schnellerer Anfangserfolge einschr"ankt. M"achtigkeit vs. "Intuitiver" Bedienung: Unix Programme sind i.a. auf effiziente Bedienung durch den erfahrenen User und auf weitestgehende Automatisierbarkeit hin optimiert. Fast kein Programm ist ohne vorheriges Studium der Doku benutzbar, viele wichtige Progamme haben "uberhaupt kein graphisches Interface, sondern sind nur via Kommandozeile zu bedienen. Orthogonalit"at vs. Integration: Mit ein Grund f"ur die hohe Stabilit"at von Linux ist das Prinzip der Orthogonalit"at d.h. ein Programm erf"ullt genau einen Zweck. W"ahrend z.B. Dein Outlook Express gleichzeitig Newsserver, NTA (News Tranport agent) und Newsreader spielt, werden unter Unix f"ur jede dieser Aufgaben spezialisierte (und austauschbare) Tools verwendet. Die so gewonnene Flexibilit"at wird nat"urlich mit einem erh"ohtem (einmaligen) Installationsaufwand bezahlt. Multiuser vs. Singleuser: Unix ist ein Multiuser/Multitasking OS. Das hei"st mehrere User k"onnen das System gleichzeitig benutzen und werden durch System von User- und Gruppenrechten voneinander abgeschirmt. Auch als einzelner User kannst Du von der erh"ohten Sicherheit durch die strikte Trennung von Administration und Benutzung profitieren, was allerdings (wie jedes Sicherheitssystem) eine gewisse Disziplin erfordert. Wenn Du Dich entscheiden solltest, auf Linux umzusteigen (auch ein dual-boot Betrieb mit Windows ist m"ogl.), dann solltest Du Dir jedenfalls ein Buch zulegen und mit einer mehrw"ochigen Einarbeitungszeit rechnen, bis Du mit dem System halbwegs zurechtkommst. -----8<----------8<----------8<----------8<----------8<----------8<----- --- 1. Fragen zu Mail, News und Mailboxnetzen (Fido/ZConnect) --- 1.1 Wie kann ich Mails und News offline lesen, also ohne dabei dauernd eine Verbindung zum Internet haben zu muessen ? Zu den News gibt es eine sehr gute Schritt-fuer-Schritt-Anleitung von Markus Dickebohm, zu finden unter "http://www.uni-koeln.de/~acp66/", die die Einrichtung eines lokalen Newsservers (INN) beschreibt. Eine Alternative fuer einen kleinen Newsfeed bzw. den typischen Ein-Benutzer-Rechner ist Leafnode, zu finden unter http://wpxx02.toxi.uni-wuerzburg.de/~krasel/leafnode.html. Weitere Informationen zum Thema "Mails und News offline" finden sich unter http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/~kania/mailnews.htm, http://home.netsurf.de/Dieter.Brueggemann/mail-news.html und http://www.bonn.linux.de/wissen/mailnews/. Beim Betrieb eines lokalen Newsservers ist darauf zu achten, dass dabei korrekte Message-IDs (eindeutige ID eines jeden Newsartikels) erzeugt werden. Informationen dazu finden sich in der Message-ID-FAQ unter http://nethammer.qad.org/faq/messageid.txt. 1.2 Gibt es fuer Linux ein Fido-Pointprogramm ? Software zur Einrichtung eines Fido-Points gibt es per ftp auf ftp.gwdg.de unter /pub/linux/fido. Weitere Informationen befinden sich auf der Homepage von Roland Rosenfeld: http://www.rhein.de/~roland/FidoPnt/ Wie mir mitgeteilt wurde, funktioniert die dort beschriebene Vorgehensweise allerdings nicht mehr mit der aktuellen Version von Fidogate, die Dokumentation von Fidogate wurde aber bezueglich der Einrichtung von Points ueberarbeitet. Alternativ gibt es ein fertiges Pointpaket per ftp von ftp.fido.de. Weitere Informationen zu FIDO unter Linux sind unter http://control.zcu.cz/flidr/ zu finden. 1.3 Gibt es fuer Linux ein ZConnect-Pointprogramm ? Nicht im herkoemmlichen Sinne, aber es gibt eine Gatewaysoftware, mit der ein ZConnect-System in einen ganz normalen News- und Mailserver eingebunden werden kann. Das Paket heisst "Unix-Connect" und ist unter ftp://ftp.dinoex.org/pub/unix-connect/ zu finden. Unix-Connect kann zusammen mit einem lokalen Newsserver (INN) auch als Point eingerichtet werden. Zur Einrichtung eines lokalen Newsservers verweise ich auf den Punkt 1.1. 1.4 Kann ich CrossPoint unter Linux verwenden ? Ja, CrossPoint laeuft im DOSEmu, zumindest mit analogen Modems. Bei einigen funktioniert es auch mit ISDN-Karten, jedoch scheint es dabei gelegentlich Probleme zu geben. 1.5 Warum stellt mein Tin (Newsreader) statt Umlauten nur Fragezeichen dar ? Im Tin-unoff/Tin-pre1.4 (das ist die heute gebraeuchliche Version, da der urspruengliche Tin AFAIK nicht mehr weiterentwickelt wird), ist eine Funktion enthalten, die ueberprueft, ob die in einem Artikel enthaltenen Zeichen auf dem System ueberhaupt dargestellt werden koennen. Dazu greift der Tin auf die "Locales" zurueck. Locales sind Konfigurationsdateien, die Informationen ueber nationale oder regionale Besonderheiten enthalten, u.a. die Sprache, das Zahlenformat (z.B. ob der Dezimaltrenner ein Punkt oder ein Komma ist), das Datums- und Zeitformat und den verwendeten bzw. darstellbaren Zeichensatz. Sind die Locales unvollstaendig oder nicht richtig konfiguriert, werden alle Nicht-7-Bit-ASCII-Zeichen (dazu gehoeren auch die Umlaute) vom Tin als nicht darstellbar gewertet und es wird ersatzweise ein Fragezeichen ausgegeben. Die Konfiguration, welche Locale-Einstellungen verwendet werden sollen, erfolgt ueber Environmentvariablen. Um die Darstellung der Umlaute zu erzielen, muss man mittels "export LC_CTYPE=de_DE" in der bash bzw. "setenv LC_CTYPE de_DE" in der (t)csh die Locales entsprechend konfigurieren. Fuehrt auch das nicht zum Erfolg, sind wahrscheinlich die Locale-Dateien unvollstaendig oder gar nicht installiert. In diesem Fall besteht (neben der Installation aktueller Locales) noch die Moeglichkeit, zur "brute force"-Methode zu greifen und den Tin aus den Sourcen mit der Option "--disable-locale" selbst zu compilieren. In diesem Fall werden die Locales voellig ignoriert und jedes Zeichen als darstellbar bewertet. 1.6 Wie kann ich mit Linux AOL benutzen ? Auf "normalem" Wege gar nicht. AOL verwendet ein proprietaeres Zugangsprotokoll und unterstuetzt weder PPP noch SLIP, so dass der offizielle Zugang zu AOL nur mittels der von AOL gelieferten Software moeglich ist, die nicht in einer Linux-Version zur Verfuegung steht. Unter http://www.foo.org/james/aol/aolip.html befinden sich Informationen ueber experimentelle Software, die es ermoeglichen soll, auch unter Linux den AOL-Zugang zu nutzen. Falls das jemand praktisch ausprobiert hat, waere ich ueber einen Erfahrungsbericht dankbar. 1.7 Wie kann ich mit Linux ueber T-Online in Netz kommen ? Informationen zur Konfiguration des Systems zur Nutzung des T-Online-PPP-Zuganges finden sich unter http://home.t-online.de/home/albert.rommel/ppp.htm bzw. http://home.t-online.de/home/albert.rommel/linux-text.htm. --- 2. Allgemeine Linux-Fragen --- 2.1 Wo finde ich deutschsprachige Dokumentation zu Linux ? Im "Deutschen Linux HOWTO Projekt" (DLHP). Die Texte sind unter http://www.tu-harburg.de/dlhp/ bzw. http://www.tu-harburg.de/dlhp/FTP/ zu beziehen. 2.2 Welche Buecher gibt es zu Linux ? In de.etc.lists und maus.os.linux wird monatlich die "Deutsche Linux Buecherliste" gepostet, die alle aktuell erhaeltlichen Linux-Buecher enthalten sollte. Im Web ist sie unter http://www.infodrom.north.de/Linux/Buecher/ zu finden. 2.3 Ich habe Linux gerade erst hochgefahren und fast mein gesamter Speicher ist schon belegt. Verbraucht Linux soviel Speicher ? Linux versucht, den vorhandenen Speicher moeglichst effizient zu nutzen. Daher wird der von Programmen zur Zeit nicht benoetigte Speicher als Plattencache benutzt. Sobald ein Programm mehr Speicher anfordert, wird der Plattencache automatisch verkleinert und der freigewordene Speicher dem Programm zur Verfuegung gestellt. Es ist also vollkommen normal, dass der Speicher immer sehr voll zu sein scheint. 2.4 Linux erkennt nur einen Teil meines Speichers. Wie kann ich das aendern? Aeltere BIOS-Versionen koennen nur bis zu 64MB melden. Ist mehr Hauptspeicher vorhanden, muss man dies dem Kernel explizit mitteilen, in dem man beim Booten einen Kernelparameter uebergibt, bei 96MB z.B. "mem=96M". Wie Kernelparameter uebergeben werden, ist im BootPrompt-HOWTO beschrieben. Bei einigen Rechnern (scheinbar besonders haeufig bei alten Compaq- Modellen) tritt diese Problem schon bei weniger Speicher (z.B. mehr als 16MB) auf. Die Loesung ist jedoch auch hier die Uebergabe eines entsprechenden Kernel-Parameters. Ab Kernel-Version 2.0.36 wird auch Speicher ueber 64MB automatisch erkannt, soweit das BIOS diese Funktionalitaet unterstuetzt. 2.5 Warum zeigt Linux in /proc/cpuinfo an, im Rechner befaende sich ein Pentium 75, obwohl ein Pentium 90/100/120/133/166/200/* eingebaut ist ? Das Kommando "cat /proc/cpuinfo" liefert bei allen "normalen" Pentiums (MMX-Typen konnte ich noch nicht ausprobieren) ab 75 MHz die Ausgabe model : Pentium 75+ Das Pluszeichen hinter der 75 steht fuer "oder hoeher". Anhand der CPU-ID kann man nur die alten 60/66 MHz-Typen von den moderneren 75-200 MHz-Versionen unterscheiden. Der Takt, fuer den ein konkreter Chip spezifiziert ist, laesst sich ueber das CPUID-Kommando leider nicht feststellen, so dass damit nur die Chip-Familie angegeben werden kann. Ab Kernel 2.2 gibt es in /proc/cpuinfo einen alternativen Eintrag: "cpu MHz". Der dort angezeigte Wert wird mit Hilfe eines CPU-internen Timers ermittelt und gibt die tatsaechliche Taktfrequenz (naeherungsweise) an. Der dazu verwendete Timer ist jedoch nicht in allen CPU-Typen vorhanden, so dass diese Funktion nicht bei allen Prozessoren zur Verfuegung steht. 2.6 Ich habe gehoert, es gibt Linux auch auf anderen Plattformen wie z.B. DEC Alpha, Sun SPARC, MIPS oder m68k. Kann ich meine Linux-Programme auch auf diesen Plattformen ausfuehren ? Grundaetzlich nein. Die verschiedenen Plattformen verwenden unterschiedliche Prozessoren und sind daher nicht binaerkompatibel. Fuer die Alphas gibt es eine Intel-Emulation, mit der auch Linux-Programme fuer Intel-Prozessoren dort ausgefuehrt werden koennen, aber diese ist wohl noch nicht vollkommen ausgereift. Sofern zu einem Programm der Sourcecode vorhanden ist, stellt es jedoch in der Regel kein Problem dar, ihn auf einer anderen Plattform unter Linux zu kompilieren. Die verschiedenen Linux/68k-Varianten sind untereinander binaerkompatibel, d.h. ein auf einem Amiga unter Linux/68k kompiliertes Programm laeuft auch z.B. auf einem Atari TT unter Linux/68k und umgekehrt. 2.7 Ich bekomme beim Compilieren die Meldung, es sei ein "Signal 11" aufgetreten. Was bedeutet das ? Das weist haeufig auf fehlerhafte Hardware hin (z.B. defekte oder zu langsame Speicherchips). Zu Signal 11 gibt es eine ausfuehrliche FAQ unter http://www.bitwizard.nl/sig11/. Enthaelt der Rechner einen AMD K6 aelterer Bauart und mehr als 32MB RAM, kann es durch einen Fehler im Prozessor zum Auftreten des Signal 11 kommen. Der Fehler wird u.a. durch einige im gcc vorkommende Codesegmente ausgeloest (der K6 haelt die Sequenz faelschlicherweise fuer selbstmodifizierenden Code und behandelt sie falsch). Ab der Prozessorrevision B9732 (auf dem Prozessor aufgedruckt) ist der Fehler behoben. AMD hat fuer die Prozessoren mit dem Fehler einen Umtausch angeboten. 2.8 Wenn ich unter X arbeite, kommt es manchmal, besonders nach dem Start von Netscape, zu einem seltsamen Effekt: ein oder mehrere Fenster werden in Falschfarben dargestellt. Wenn ich den Mauszeiger dann auf eines dieser Fenster bewege, stimmen die Farben in diesem Fenster wieder, aber alles andere wird in Falschfarben dargestellt. Woran liegt das? Dieser Effekt tritt auf, wenn Programme mehr Farben benutzen moechten, als zur Verfuegung stehen. Wird der X-Server mit 8 Bit Farbtiefe betrieben (die Normaleinstellung), stehen maximal 2 hoch 8 = 256 Farben gleichzeitig zur Verfuegung. Wenn bereits alle verfuegbaren 256 "Farbtoepfe" vergeben sind, kann ein Programm keine weiteren Farben mehr fuer sich reservieren. Um dieses Problem zu umgehen, kann ein Programm eine "private Colormap" anfordern. Dann erhaelt das Programm eine eigene Farbpalette von 256 Farben nur fuer sich. Da aber tatsaechlich nur 256 Farben gleichzeitig dargestellt werden koennen, muss, sobald ein Programm bzw. dessen Fenster aktiviert wird, auf dessen Farbpalette umgeschaltet werden, die sich von denen der anderen Programme unterscheidet, so dass die Fenster der uebrigen Programme in Falschfarbendarstellung erscheinen. Netscape reserviert sehr viele Farben fuer sich, so dass das Problem haeufig nach dem Start von Netscape auftritt. Loesen laesst sich das Problem durch Betrieb des X-Servers in einer hoeheren Farbtiefe (16 Bit/65536 Farben oder 24Bit/16,7 Millionen Farben). Wer X auf der Kommandozeile startet, kann einen entsprechenden Parameter uebergeben: startx -- -bpp 16 (fuer 65536 Farben) oder startx -- -bpp 24 (fuer 16,7 Mio. Farben). Je nach Karte muss man statt "-bpp 24" "-bpp 32" angeben. Ab XFree 3.2 kann auch durch den Parameter "DefaultColorDepth <Farbtiefe>" in der XF86Config der X-Server standardmaessig in entsprechender Farbtiefe (16/24/32 Bit) gestartet werden, so dass die Kommandozeilenoption bei startx nicht mehr noetig ist. Leider werden nicht alle von XFree grundsaetzlich unterstuetzten Karten auch in Farbtiefen ueber 8 Bit unterstuetzt. Im Zweifel helfen die Manpages zu XFree oder Ausprobieren weiter. Wenn der X-Server eine bestimmte Farbtiefe nicht unterstuetzt, gibt er beim Start eine entsprechende Fehlermeldung aus. Falls die eigene Karte nicht in mehr als 8 Bit Farbtiefe unterstuetzt wird, laesst sich das Problem bei Netscape durch die Option "-no-install" umgehen. Mit diesem Parameter legt Netscape keine eigene Farbpalette an, sondern versucht, mit den vorhandenen Farben auszukommen, allerdings kann es dabei natuerlich passieren, dass einzelne von einer Webseite geforderte Farben dann nicht verfuegbar sind. 2.9 Warum stuerzt mein Netscape 3 dauernd ab, besonders, wenn ich Java-Applets ausfuehren moechte? Netscape 3 ist mit sehr alten Linux-Libraries gelinkt und kommt mit einigen Neuerungen bzw. Fehlerkorrekturen in den neueren Libs nicht klar. Die Loesung des Problem ist, Netscape 3 mit den alten Libraries zu starten. Wie das im Detail funktioniert, ist im WWW unter http://members.ping.at/theofilu/netscape.html beschrieben. 2.10 Warum kann ich aus Netscape 3 heraus auf einmal nicht mehr im Postscriptformat drucken ? Weder Ghostscript noch ein Postscriptdrucker akzeptieren die erzeugten Daten. Vermutlich sind die Locales (vgl. den Punkt "Warum stellt mein Tin statt Umlauten nur Fragezeichen dar ?") auf ein Zahlenformat mit dem Komma als Dezimaltrenner eingestellt. Netscape 3 hat einen Fehler, der bewirkt, dass die Locale-Einstellung des Dezimaltrenners faelschlicherweise auch fuer die Erzeugung von Postscript-Kommandos (und den dazugehoerigen Koordinaten) verwendet wird. Postscript erfordert aber immer einen Punkt als Dezimaltrenner, so dass fehlerhafter Postscript-Code erzeugt wird. Abhilfe schafft, vor dem Starten von Netscape die entsprechene Locale-Einstellung mittels "export LC_NUMERIC=C" (bash) bzw. "setenv LC_NUMERIC C" (csh) auf "Standard" (d.h. Punkt als Dezimaltrenner) zu aendern. Man sollte nur daran denken, sie danach wieder auf den korrekten Wert zu setzen. Eine mit weniger Schreibaufwand verbundene Alternative dazu ist, Netscape mittels "LC_NUMERIC=C netscape" (bash) oder "env LC_NUMERIC=C netscape" (tcsh) aufzurufen. Auf Dauer laesst sich das Problem am einfachsten loesen, indem man die Environmentvariable LC_NUMERIC in einem kleinen Shell-Wrapper setzt, wie er im vorhergehenden Punkt ("Warum stuerzt mein Netscape 3 dauernd ab?") ohnehin verwendet wird. 2.11 Warum funktionieren unter XFree bei 16Bit Farbtiefe (65535 Farben) die hoeheren Aufloesungen nicht mehr, obwohl sie unter Windows mit der gleichen Hardware moeglich sind ? Wenn XFree beim Start des X-Servers eine Meldung der Art (--) S3: Clock for mode "1024x768" is too high for the configured hardware. Limit is 80.000 MHz (--) S3: Removing mode "1024x768" from list of valid modes. ausgibt, liegt es daran, dass nach der Spezifikation des Grafikchip-Herstellers die maximale "Pixelclock", d.h. die maximale Taktrate, mit der der RAMDAC (der Teil der Grafikkarte, der fuer das Auslesen der Pixeldaten und deren Umwandlung in ein Bildsignal zustaendig ist) betrieben werden darf, bei hoeheren Farbtiefen als 8 Bit begrenzt ist. So duerfen beispielsweise die S3 Trio64-Chips bei 8 Bit Farbtiefe mit 135 MHz Pixelclock betrieben werden, bei 16 Bit Farbtiefe aber nur noch mit maximal 80 MHz. In dem obenstehenden Beispiel ist fuer den Modus "1024x768" in der XF86Config eine Pixelclock von mehr als 80 MHz eingetragen, was bei 16 Bit Farbtiefe das Limit ueberschreitet, weshalb XFree den Modus nicht zulaesst. Haeufig halten die Windows-Treiber die Spezifikation des Chipherstellers im Gegensatz zu XFree nicht ein, so dass sie auch in 16 Bit mehr als den eigentlich erlaubten Takt zulassen. Das funktioniert in der Praxis zwar meistens, muss es aber nicht immer und kann zum fruehzeitigen Defekt der Grafikkarte fuehren, da der Chip bei zu hohem Takt ueberhitzt werden kann (die in Waerme umgesetzte Verlustleistung steigt mit der Frequenz). Ab XFree 3.3.1 gibt es eine Option, mit der man die maximale Taktrate, die man seiner Grafikkarte in Abhaengigkeit von der Farbtiefe zumuten will, in der XF86Config einstellen kann. Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Wer die vorgesehenen Limits ueberschreiten will, sollte genau wissen, was er tut! Im o.g. Beispiel (S3 Trio 64) laesst sich bei 80MHz Pixelclock immer noch ein 1024x768-VESA-Modus mit 70Hz Bildwiederholfrequenz nutzen. Mit einer angepassten Modeline sind auch noch 75 oder 76 Hz moeglich. 2.12 Warum zeigt mein Rechner einen geringeren (hoeheren) BogoMips-Wert an als ein Rechner mit einem anderen Prozessor, obwohl mein Rechner tatsaechlich schneller (langsamer) ist? Der BogoMips-Wert ist kein Mass fuer die Geschwindigkeit des Rechners, daher auch die Bezeichnung _Bogo_, das kommt vom engl. Wort "bogus", was unsinnig, falsch oder irrefuehrend bedeutet. Der Wert ist vom verwendeten Prozessortyp abhaengig und zwischen verschiedenen Prozessortypen nicht vergleichbar (beispielsweise liefert ein 486DX4-100 einen hoeheren BogoMips-Wert als ein Pentium 100, obwohl der Pentium deutlich schneller ist, noch extremer ist der Vergleich zwischen einem AMD-K5 und einem Pentium). Naeheres dazu ist im BogoMips-Mini-HOWTO zu finden. 2.13 Welche Linux-Distribution ist die beste ? Es gibt keine "beste" Linuxdistribution, das ist eine Frage der persoenlichen Vorlieben. Die verschiedenen Distributionen haben unterschiedliche Schwerpunkte, jeder muss fuer sich entscheiden, was ihm besser gefaellt. Haeufig ist es sinnvoll, sich zumindest etwas an dem zu orientieren, was Bekannte benutzen, da man so einfacher Anprechpartner bei Problemen findet, ohne dabei die Besonderheiten verschiedener Distributionen beachten zu muessen, welche in manchen Faellen fuer Einsteiger etwas verwirrend sein koennen. Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Distributionen duerften nach den News zu urteilen Debian, RedHat und Suse sein (Aufzaehlung in alphabetischer Reihenfolge). 2.14 Ich habe mir ein kleines Testprogramm compiliert, aber wenn ich es aufrufe, passiert gar nichts. Warum ? Ein haeufig unter Linux (und natuerlich anderen Unix-Derivaten) gemachter Fehler ist es, ein Programm "test" zu nennen. Es gibt ein Systemkommando mit dem Namen "test", das einen logischen Ausdruck auswertet und mit dem man z.B. ueberpruefen kann, ob eine bestimmte Datei existiert (und noch einiges mehr). Wenn man ein Programm "test" nennt und es aufruft, wird der eingestellte Suchpfad (enthalten in der Shellvariable PATH) von vorne nach hinten durchsucht, bis ein Programm mit dem Namen "test" gefunden wird. Das Verzeichnis, in dem sich das Systemkommando "test" befindet, steht in der PATH-Variable in der Regel weiter vorne als das eigene Home- oder Arbeitsverzeichnis, so das nicht das gerade selbst compilierte Programm ausgefuehrt wird, sondern das System-"test". Dieses erzeugt keine Ausgabe, sondern setzt, je nach dem Ergebnis des als Parameter uebergebenen logischen Ausdrucks, lediglich einen Fehlercode, den man in der Shell abfragen kann. Es sieht also so aus, als ob das Programm nichts tut. Bei manchen Shells ist "test" auch ein in die Shell integrierter Befehl, so dass bei der Eingabe von "test" ueberhaupt kein externes Programm ausgefuehrt wird. Dies laesst sich umgehen, indem das aufzurufende Programm mit vollem Pfad ("/foo/test") bzw. in dem entsprechenden Verzeichnis mit "./test" aufgerufen wird (vgl. auch den Punkt 2.15 der FAQ). 2.15 Warum kann ich ein Programm als "normaler" User starten, aber nicht als root ? Wenn das Programm im aktuellen Verzeichnis steht, ist es warscheinlich so, dass der Suchpfad fuer den "normalen" Benutzer das Verzeichnis ".", d.h. das jeweils aktuelle Verzeichnis, enthaelt, der Suchpfad fuer root aus Sicherheitsgruenden aber nicht. Unter Linux/Unix ist es standardmaessig so, dass das aktuelle Verzeichnis NICHT im Suchpfad steht, da man andernfalls sehr einfach ein "trojanisches Pferd" mit einem gebraeuchlichen Namen irgendwo ablegen koennte und nur darauf warten muesste, dass root im entsprechenden Verzeichnis (versehentlich) das Programm startet. Bsp: ein trojanisches Pferd mit dem Namen "sl" (ls als "Dreher") in /tmp. Sobald root in /tmp waere und versehentlich "sl" statt "ls" tippt, kann das trojanische Pferd alles tun, was es moechte, da es Root-Rechte hat, so z.B. irgendwo eine SUID-root-Shell anlegen o.ae. Moechte man das Programm trotzdem starten, kann man es explizit mit voller Pfadangabe aufrufen ("/foo/bar/Programm") oder in Kurzform mit "./Programm", da der Punkt fuer das aktuelle Verzeichnis steht. 2.16 Unterstuetzt Linux FAT32 (das mit Win95b a.k.a. OSR2 eingefuehrte "neue" Dateisystem) ? Ja, ab Kernel 2.0.35. Fuer aeltere Kernelversionen gibt es entsprechende Patches, jedoch ist es ratsam, statt der Verwendung des Patches auf Kernel 2.0.35 oder neuer upzudaten. 2.17 Welche Libc-Version ist neuer: 5.4.4 oder 5.4.38 ? Libc 5.4.38 ist neuer. Die verschiedenen Versionsteile bzw. "minor releases" sind bei der libc immer durch Punkte getrennt, d.h. 38 ist als "achtunddreissig" zu verstehen, nicht als "drei acht". 2.18 Welchen Zweck hat die Datei /proc/kcore und warum belegt sie soviel Platz auf meiner Platte ? Die Dateien in /proc sind nur virtuell, d.h. sie belegen keinen Plattenplatz, auch wenn sie scheinbar eine Laenge haben. Der Inhalt der Dateien in /proc wird vom Kernel bei Bedarf generiert. /proc/kcore ist ein Abbild des Hauptspeichers, d.h. die Datei ist genauso gross, wie der vorhandenen Hauptspeicher (plus 4 kB). Das Proc-Dateisystem hat den Zweck, den Zugriff auf Systeminformationen mit "normalen" Dateioperationen zu ermoeglichen, so dass man sie z.B. leicht in Skripten verwenden kann. 2.19 - 2.21 weggefallen 2.22 Warum kann ich mich nicht als root ueber telnet einloggen ? Das ist ein Sicherheitsfeature. So wird verhindert, dass man direkt mit einem Brute-Force-Attack versuchen kann, das Root-Passwort heraus- zubekommen. Man muss sich als normaler User einloggen und dann mit "su -l" Root-Rechte erlangen, wobei das Root-Passwort abgefragt wird. Ein Eindringling muss somit mindestens zwei Passworte knacken, um root zu werden. Sinnvollerweise ist das Root-Passwort dabei natuerlich ein anderes als das User-Passwort. Immer daran denken: wer selbst (z.B. ueber PPP) ins Netz kommt, ermoeglicht damit auch Anderen, an den eigenen Rechner zu kommen. Telnet hat dabei ein grundsaetzliches Sicherheitsproblem: es uebertraegt auch die Kennworte im Klartext und ermoeglicht es dadurch einem Angreifer, vergleichsweise einfach an Kennworte zu kommen. Es ist daher durchaus lohnenswert, sich Gedanken ueber die Verwendung eines verschluesselnden Verfahrens zu machen, z.B. SSH o.ae., wobei telnet dann vollstaendig deaktiviert werden kann. SSH ist ein kommerzielles Produkt, welches in der Version 1 jedoch unter bestimmten Bedingungen kostenfrei eingesetzt werden kann. Fuer weitere Informationen sei auf die dem SSH-Paket beiliegenden Lizenzbedingungen verwiesen. 2.23 Warum kann ich meine CD nicht mehr aus meinem CD-Laufwerk nehmen ? Wenn eine CD mit dem Kommando "mount" in den Verzeichnisbaum eingebunden ist (manche Distributionen machen das beim Booten automatisch, falls eine CD eingelegt ist), ist der Auswurfknopf des Laufwerks gesperrt, damit die CD nicht versehentlich entnommen werden kann. Dies hat mehrere Gruende: Bei einem beschreibbaren Wechselmedium (MO, PD, ZIP etc.) darf dieses erst entnommen werden, wenn alle Puffer auf das Medium zurueckgeschrieben wurden (Linux arbeitet mit Write-Cache, d.h. Daten werden nicht immer sofort auf das Medium geschrieben, sondern zunaechst nur im Hauptspeicher gesammelt und erst bei Bedarf auf das Medium geschrieben). Erst nach dem Unmounten des Mediums (mit umount) kann man sicher sein, dass die Daten auch wirklich geschrieben wurden, so dass das System die vorherige Entnahme des Mediums verhindert. Ausserdem wird so verhindert, dass einem anderen Prozess bzw. dessen Benutzer, der noch Dateien auf dem Medium geoeffnet hat, dieses entzogen wird, was zu Programmfehlern und ggf. Datenverlust fuehren wuerde. Wenn ein umount-Befehl ausgefuehrt wurde, kann man sicher sein, dass keine Dateien auf dem Medium mehr geoeffnet waren. Der Befehl zum Unmounten lautet "umount <Verzeichnis>", wobei <Verzeichnis> dasjenige ist, in das die CD "eingeklinkt" wurde, in der Regel "/cdrom". Einige aeltere CDROM-Laufwerke unterstuetzen die Verriegelung des Auswurfknopfes nicht, dennoch sollte auch hier immer erst ein "umount"-Kommando ausgefuehrt werden, bevor das Medium entnommen wird. 2.24 Warum kann ich keine ZIP-Disk mounten, obwohl der Kernel das Laufwerk beim Booten ordnungsgemaess erkannt hat ? Ich erhalte beim Mountversuch lediglich die Meldung "mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/hdc, or too many mounted file systems". ZIP-Medien sind standardmaessig partitioniert wie eine Festplatte, d.h. man muss beim Mounten die Partition und nicht nur das Geraet angeben. Gegeben sei ein ATAPI-ZIP als Master am sekundaeren Controller, also waere das ZIP-Laufwerk ueber /dev/hdc anzusprechen. Bei Medien von Iomega ist die Partition an vierter Stelle in der Partitionstabelle angelegt, d.h. der Mount-Befehl muesste mount /dev/hdc4 /mnt lauten. Bei Fremdherstellermedien kann die Partitionsnummer eine andere sein. 2.25 Was bedeutet die Meldung "/dev/hdaX has reached maximal mount count; check forced" beim Booten ? Beim Booten wird normalerweise das Programm fsck (FileSystemChecK) aufgerufen, welches ueberprueft, ob die interne Struktur des Dateisystems noch konsistent ist. Wenn Linux korrekt beendet wird und die Platten sauber "unmounted" sind, wird auf der jeweiligen Partition eine Markierung gesetzt, die "alles ok" besagt ("Clean-Flag"). Wenn diese Markierung vorhanden ist, nimmt fsck beim naechsten Aufruf keine detaillierte Ueberpruefung der Partition vor. Da sich eventuell aber doch irgendwann ein Fehler eingeschlichen haben koennte, wird nach einer gewissen Anzahl von Mountvorgaengen ("maximal mount count") trotzdem eine Pruefung durchgefuehrt, auch wenn die Markierung "alles ok" signalisiert (daher die Meldung "check *forced*"). Die Ueberpruefung kann bei grossen Partitionen mit vielen Dateien durchaus einige Minuten dauern. Die Anzahl der Mountvorgaenge, nach denen zwangsweise ein fsck-Lauf stattfindet, laesst sich mit Hilfe des Programms tune2fs einstellen. 2.26 Nach einer Weile funktioniert meine Maus unter X nicht mehr richtig, ich kann keine Fenster mehr verschieben und auch (manche) Knoepfe nicht mehr betaetigen. Woran liegt das ? Wahrscheinlich ist NumLock (Taste oben links am 10er-Tastenblock auf der Tastatur) aktiviert. Unter X11 ist die NumLock-Taste (genau wie Shift, Ctrl, Alt etc.) ein sogenannter "Modifier-Key", d.h. eine Taste, die einer anderen Taste eine andere Bedeutung verleiht. Eine Maustaste ist auch eine "Taste" in diesem Sinne, so dass "NumLock+Maustaste" etwas Anderes ist als "Maustaste". Wenn ein Programm so geschrieben bzw. konfiguriert ist, dass es bei Mausereignissen (z.B. Maustaste gedrueckt) die Modifier-Keys nicht ignoriert, tritt das oben beschriebene Verhalten auf. Beim Windowmanager FVWM2 kann man z.B. fuer die windowmanager-eigenen Funktionen angeben, auf welche Modifier reagiert werden soll. Naehere Informationen dazu bietet die Manpage unter dem Schluesselwort "Key". 2.27 Ich benutze fuer meinen Internetzugang ISDN mit SyncPPP (ipppd) und Dial-On-Demand. Das funktioniert auch, aber nur einmal. Sobald die Verbindung abgebaut wurde, wird sie nicht automatisch wieder aufgebaut. Beim Abbau der Verbindung wird vom ipppd die Defaultroute auf das ISDN-Interface geloescht, so dass weitere IP-Pakete keinen neuen Verbindungsaufbau triggern koennen, da sie mangels Route nicht auf das ISDN-Interface geleitet werden. Abhilfe: in /etc/ppp/ip-down die Defaultroute wieder auf das ISDN-Interface setzen. /etc/ppp/ip-down wird vom ipppd nach dem Abbau der Verbindung automatisch ausgefuehrt. 2.28 Ich habe einen Kernel mit Unterstuetzung fuer APM ("advanced power management"), aber es funktioniert nicht bzw. nicht korrekt. Die APM-Funktionen arbeiten in der Regel nur, wenn im BIOS des Rechners ebenfalls APM aktiviert wurde. Weitere Informationen zu APM im Allgemeinen und auf Laptops im Besonderen finden sich im Battery-Powered Mini-HOWTO, welches in den meisten Distributionen irgendwo unterhalb des Verzeichnisses /usr/doc liegt, sowie auf der Linux-Laptop-Page (vgl. Punkt 3.7 der FAQ). 2.29 Wie kann ich ein ext2-Dateisystem defragmentieren ? Es gibt dazu ein Programm im Alphastadium auf sunsite.unc.edu, allerdings wird von der Benutzung regelmaessig abgeraten, sowohl wegen der damit verbundenen Gefahren als auch aus grundsaetzlichen Erwaegungen, welche ein Text von Kristian Koehntopp erklaert, zu finden in der S.u.s.e-Support-Datenbank unter http://sdb.suse.de/sdb/de/html/ext2frag.html. 2.30 In meiner Shell kann ich keine Umlaute eingeben und die "Del"/"Entf"- Taste arbeitet nicht so, wie sie soll (das Zeichen unter dem Cursor loeschen). Wie kann ich das aendern ? Das laesst sich (zumindest fuer die Standard-Shell unter Linux, die bash) aendern, in dem man in die Datei .inputrc im Homeverzeichnis die folgenden Zeilen eintraegt: set meta-flag on set convert-meta off set output-meta on "\e[3~": delete-char 2.31 Warum kann ich ein RPM-Paket, das ich gerade mit "rpm -i foo-1.0-1.i386.rpm" installiert habe, nicht mit "rpm -e foo-1.0-1.i386.rpm" wieder deinstalliern ? RPM meldet nur: "package foo-1.0-1.i386.rpm is not installed". RPM unterscheidet zwischen dem Namen der Datei und dem Namen des Paketes. Dies ermoeglicht es z.B., ein RPM-Paket auch mit verkuerztem Namen auf einer DOS-Diskette abzuspeichern und es trotzdem mit dem korrekten Namen zu installieren. Der Name des Paketes ist in der Datei abgelegt und kann mit "rpm -qp foo-1.0-1.i386.rpm" abgefragt werden. Im vorgenannten Beispiel soll das Paket "foo-1.0-1" heissen, so dass die Deinstallation einfach mittels "rpm -e foo-1.0-1" oder auch mit der Kurzform "rpm -e foo" (Weglassen der Versionsnummern) erfolgen kann. 2.32 Warum kann ich KDE nicht starten ? Das Kommando "startkde" bringt etliche Fehlermeldung der Art "k*: cannot connect to X server". KDE ist ein "Desktop-Environment", d.h. es setzt auf einem laufenden X-Server auf. Das Script "startkde" startet nicht den X-Server, sondern lediglich die KDE-eigenen Programme. Am einfachsten ist es, "startkde" in die Datei .xinitrc bzw. .xsession im Homeverzeichnis einzutragen. Bei Distributionen, die beim Start von X die Variable "WINDOWMANAGER" auswerten (z.B. Suse), genuegt es, diese auf "startkde" zu setzen, da diese Variable in .xinitrc bzw. .xsession ausgewertet wird. 2.33 Wie kann ich auf der Kommandozeile (d.h. ohne X-basierte Programme verwenden zu muessen) ftp ueber einen Proxy benutzen ? In diesem Fall bietet sich Lynx an. Lynx ist ein Webbrowser fuer die Textkonsole, der auch ftp uber ftp-faehige http-Proxies beherrscht. Um Lynx den passenden Proxy bekanntzumachen, muss man lediglich die beiden Shell-Variablen http_proxy und ftp_proxy auf die URL des jeweiligen Proxies setzen, z.B. so: bash> export http_proxy=http://mein.http.proxy.de:8080/ bash> export ftp_proxy=http://mein.http.proxy.de:8080/ Alternativ kann man die Proxies fuer lynx auch in /etc/lynx.cfg setzen. Eine andere Moeglichkeit ist die Verwendung des Programms wget, das entgegen seinem Namen nicht nur mit Web- sondern auch mit ftp-Servern und entsprechenden Proxies umgehen kann. 2.34 Bei Anleitungen zur Netzwerkkonfiguration findet man haeufig Angaben wie 192.168.1.0/24. Was bedeutet das "/24"? Es handelt sich hier um eine Kurzschreibweise der Netzmaske. Die Zahl steht fuer die Anzahl der 1-Bits, die in der Netzmaske den Netzwerkteil der davorstehenden Adresse angeben. In diesem Beispiel sind es 24 1-Bits, die Netzmaske ist also in binaerer Schreibweise 11111111.11111111.11111111.00000000 bzw. dezimal 255.255.255.0. 2.35 Warum kann ich in Netscape 4 weder Mail- noch Newsserver angeben? Netscape meldet nur 'Mail host "foo" is unknown', 'News host "foo" is unknown' bzw. '<Protokoll> proxy "foo" is unknown'. Netscape 4 versucht offenbar, die eingegebenen Hostnamen sofort aufzuloesen, um die IP-Adresse zu ermitteln, was im Offline-Betrieb ohne Zugriff auf einen Nameserver in der Regel nicht moeglich ist und zu der vorgenannten Fehlermeldung fuehrt. Die entsprechenden Einstellungen muessen also entweder im Online-Betrieb vorgenommen werden, oder die entsprechenden Hostnamen muessen zusammen mit ihren IP-Adressen in /etc/hosts eingetragen werden, so dass auch im Offline-Betrieb eine Namensaufloesung moeglich ist. Alternativ kann man in den Netscape-Preferences auch direkt die IP-Adresse des jeweiligen Mail- bzw. Newsservers angeben. 2.36 Warum werden Textdateien im Querformat (jeweils 2 Seiten auf einem A4-Blatt) gedruckt und wie kann man das aendern? Das ist abhaengig von der Konfiguration des Druckerfilters. Bei Systemen, die Apsfilter verwenden (z.B. SuSE), kann man das in der Datei /etc/apsfilterrc konfigurieren. Dort gibt es einen Eintrag "FEATURE", bei dem die verschiedenen Moeglichkeiten in den Kommentarzeilen beschrieben sind. 2.37 Wie kann ich auf meine DOS-formatierten Disketten zugreifen? Eine Diskette ist fuer Linux prinzipiell nichts anderes als jeder andere Datentraeger, d.h. man kann eine Diskette genauso mounten, wie eine Festplattenpartiton. In diesem Fall muss nur der passende Dateisystem-Typ angegeben werden, also z.B. so: mount -t vfat /dev/fd0 /mnt/floppy. Dabei steht vfat fuer lange Dateinamen in Windows95-Art und das Verzeichnis /mnt/floppy muss existieren. Vor dem Entnehmen der Diskette muss diese _unbedingt_ mittels "umount /mnt/floppy" wieder unmounted werden, sonst kann es zu Datenverlusten kommen ! Da es doch recht umstaendlich ist, auf diese Art auf Disketten zuzugreifen, gibt es die mtools. Das sind Befehle, die den wichtigsten DOS-Befehlen mit einem vorangestellten "m" entsprechen, also z.B. mdir, mcopy, mtype etc. Damit kann man, ohne die Diskette mounten zu muessen, z.B. eine Datei von Diskette auf die Platte kopieren: "mcopy A:foo.txt /tmp/". 2.38 Wie kann ich LILO wieder aus dem MBR entfernen ? Am einfachsten ist es, MS-DOS zu booten und "fdisk /MBR" aufzurufen. Eine hinreichend neue DOS-Version vorausgesetzt, wird damit der MBR mit dem Standard-Bootblock ueberschrieben. Diese Funktion von fdisk ist AFAIK nicht offiziell dokumentiert und funktioniert mit einigen fdisk-Versionen nicht. Soweit unter Linux ein Backup des Original-Bootblocks vorhanden ist, kann dieser auch unter Linux wie im README zu lilo beschrieben per dd wieder installiert werden. 2.39 Ich kann keinen Kernel mehr kompilieren: nach "make zImage" meldet das System "System is too big. Try using bzImage or modules." Die Meldung besagt, dass das erzeugte Kernel-Image zu gross ist. Bei der traditionellen Methode der Kernelerzeugung darf der resultierende Kernel maximal 512kB gross sein, ist er groesser, kann er von der Initialisierungsroutine nicht mehr korrekt entpackt werden. Um dieses Problem zu loesen, gibt es zwei Alternativen: entweder man erzeugt mehr Treiber als Module und verkleinert damit das erzeugte Kernel-Image oder man verwendet statt "make zImage" (bzw. "make zlilo" oder "make zdisk") "make bzImage" (respektive bzlilo oder bzdisk). Dabei wird ein anderes Speicherlayout verwendet, welches auch groessere Kernel-Images zulaesst. Die Bezeichnung "bzImage" steht dabei fuer "big zImage", hat also nichts mit bzip2 zu tun. Heutzutage ist es weitgehend unproblematisch, generell "make bzImage" statt "make zImage" zu verwenden, lediglich aeltere LILO- und Loadlin-Versionen koennen damit nicht umgehen. 2.40 Wie kann ich auf meinen Streamer zugreifen? Haeufig wird gefragt, wie denn ein Streamerband gemounted werden kann. Die Antwort ist recht einfach: gar nicht (zumindest nicht unter Linux). Ein Streamer ist unter Linux ein sogenanntes Character-Device, d.h. es gibt darauf kein Dateisystem, das man mounten koennte. Zum Schreiben auf und zum Lesen vom Band verwendet man entsprechende Programme, z.B. tar und cpio. Fuer diese Programme ist ein Streamer eine "Blackbox", d.h. dass z.B. tar nicht weiss, an welche Stelle auf dem Band gerade geschrieben wird und tar kann das Band auch nicht vor- oder zurueckspulen. Fuer Bandoperationen (vor- oder zurueckspulen, loeschen, Suchen einer bestimmten Bandstelle, etc.) gibt es das Programm "mt" (magnetic tape). Fuer mt ist das Band wiederum eine Blackbox: mt kennt nicht die Daten auf dem Band, es kennt aber z.B. die Position des Bandes. Tar und mt ergaenzen sich daher. Bei beiden Programmen muss man das zum Streamer gehoerende Device angeben. Wie das Device heisst, haengt von der Art des Streamers ab. Der erste SCSI-Streamer im System heisst /dev/st0, ein QIC-80- oder Travan-Floppystreamer wird ueber /dev/ftape angesprochen und einer der bisher noch recht seltenen ATAPI-Streamer heisst z.B. /dev/hdb, d.h. er erhaelt die Bezeichnung, die eine Festplatte an gleicher Stelle erhalten wuerde. Bei den Device-Bezeichnungen muss noch eine wichtige Unterscheidung getroffen werden: die bisherigen Beispiele sind sogenannte "rewinding devices", d.h. nach dem Ende jeder Schreib- oder Leseoperation wird das Band automatisch an den Anfang zurueckgespult, so dass ein weiterer Schreibvorgang die vorhandenen Daten ueberschreiben wuerde. Moechte man, dass das Band nach dem Ende eines Schreib- oder Lesevorgangs an der Stelle stehen bleibt, an der es zuletzt war, muss als Device das entsprechende "nonrewinding device" angegeben werden, also z.B. /dev/nst0 oder /dev/nftape. Wie bekommt man jetzt die Daten aufs Band? Dazu ein Beispiel mit einem SCSI-Streamer: - Zurueckspulen des Bandes, falls noch nicht erfolgt: bash> mt -f /dev/st0 rewind - Sichern des Verzeichnisses /etc auf den Streamer: bash> cd /; tar -cvf /dev/st0 etc/ Da als Device /dev/st0 angegeben ist, wird das Band anschliessend automatisch zurueckgespult. - Vergleich der geschriebenen Daten: bash> tar -dvf /dev/st0 Die Option "-dv" bei tar bewirkt, dass die jeweils gerade ueberpruefte Datei auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Falls eine Abweichung zwischen Band und Platte festgestellt wird, gibt tar eine entsprechende Meldung aus. 2.41 Warum habe ich seit dem Update auf Kernel 2.2.x alle Route-Eintraege doppelt? Der Kernel setzt ab Version 2.2 beim "ifconfig" automatisch Interface-Routen, aehnlich wie die BSD-Systeme das schon lange tun. Distributionen, die nicht standardmaessig mit Kernel 2.2 ausgeliefert werden, setzen in den Netzwerkkonfigurationsskripten die Interface-Routen explizit, wie es bei Kernel 2.0.x erforderlich war, so daß beim Betrieb mit Kernel 2.2 jede Interface-Route doppelt in der Routingtabelle erscheint. Das hat keine schaedlichen Auswirkungen, es ist aber natuerlich der Uebersicht nicht gerade foerderlich. 2.42 Was bedeutet die Meldung "mount fs type devpts not supported by Kernel"? Mit der glibc-2.1 wurden "neue" Pseudo-Terminals eingefuehrt, die sich am Unix98-Standard orientieren und deshalb als "Unix98-PTYs" bezeichnet werden. Fuer deren Nutzung wurde ein zusaetzliches Pseudo-Filesystem, devpts, geschaffen. Daher muss fuer die Verwendung von Unix98-PTYs bei der Kernelkonfiguration unter "Character Devices" der Punkt "Unix98 PTY Support" und unter "Filesystems" der Punkt "/dev/pts filesystem for Unix98 PTYs" aktiviert sein. 2.43 Ich moechte einen neuen Kernel compilieren, erhalte auf "make menuconfig" aber nur die Meldung "make: *** No rule to make target `menuconfig'. Stop." Das kann mehrere Ursachen haben. Die einfachste Variante: man befindet sich nicht im Kernel-Source-Verzeichnis (im Normalfall /usr/src/linux). Falls doch, ist kein Kernelsource installiert und muss nachinstalliert werden. Fuer Suse-Nutzer: anscheinend werden bei Suse 6.2 die Kernelsourcen nicht mehr standardmaessig installiert, sofern sie bei der Installation nicht explizit ausgewaehlt wurden. 2.44 Was hat es mit den 2.3.x-Kerneln auf sich? Sollte man von 2.2.x updaten? Alle Kernel mit einer ungeraden Minor-Nummer (die Nummer an zweiter Stelle, also bei 2.3.x die '3') sind Entwickler-Kernel. Diese enthalten experimentelle Funktionen, lassen sich eventuell gar nicht kompilieren oder koennen im Extremfall auch Daten auf der Festplatte zerstoeren. Daher sollte man diese Kernel nur verwenden, wenn man wirklich weiß, was man tut. Fuer den "Normaluser" sind Entwicklerkernel ungeeignet und Beschwerden über Probleme mit Entwicklerkerneln werden in den de.comp.os.unix.linux-Newsgroups im Regelfall ignoriert. --- 3. Fragen zur Hardware --- 3.1 Funktioniert die Matrox Mystique unter Linux ? Im Textmodus auf jeden Fall, XFree unterstuetzt die Mystique erstmals in Version 3.3. 3.2 Funktioniert die Matrox Mystique II unter Linux ? Im Textmodus auf jeden Fall, XFree unterstuetzt die Mystique II erstmals in Version 3.3.1. 3.3 Funktioniert die Matrox Millennium II unter Linux ? Im Textmodus auf jeden Fall, XFree unterstuetzt die Millenium II erstmals in Version 3.3.1. 3.4 Funktionieren Matrox-Grafikkarten mit dem G100/G200 unter Linux ? Ab XFree86 3.3.3.1 sind die PCI-G100/G200 laut der XFree86-Homepage "fully supported". 3.5 Warum haengt sich XFree86 3.3.2 mit meiner Riva128-basierten Grafikkarte beim Starten mit einem schwarzen Bildschirm auf ? Der SVGA-Server aus XFree86 3.3.2 funktioniert mit Karten dieses Typs nur, wenn die Grafikkarte vom BIOS exclusiv einen eigenen Interrupt zugewiesen bekommt. Dies kann entweder durch entsprechende BIOS-Einstellungen oder (bei manchen BIOS-Versionen) durch ein Umstecken der Grafikkarte in einen anderen Slot erreicht werden. Die Version 3.3.3 behebt dieses Problem. 3.6 Wird der Adaptec AHA 2940 U2W (AIC 7890) von Linux unterstuetzt? Der SCSI Chip aic7890 wird derzeit noch nicht voll unterstuetzt. An einem Treiber wird jedoch bereits gearbeitet, der aktuelle Status kann unter ftp://ftp.dialnet.net/pub/linux/aic7xxx/7890-Status eingesehen werden. 3.7 Funktioniert Linux auf meinem Laptop ? Informationen zur Lauffaehigkeit von Linux auf Laptops und zu den besonderen Problemen von Laptops finden sich auf der Linux-Laptop-Page unter http://www.cs.utexas.edu/users/kharker/linux-laptop/. 3.8 Wie bekomme ich X mit mehr als 320x200 Punkten auf meinem Notebook mit Neomagic-Chipsatz zum laufen ? Ab XFree 3.3.3.1 werden einige Neomagic-Chips unterstuetzt. 3.9 Funktionieren GDI-Drucker (auch als "WinPrinter" bezeichnet) unter Linux? Im Regelfall nein, und sie werden es auch aller Voraussicht nach in naeherer Zukunft nicht. GDI-Drucker haben keine "Eigenintelligenz" und keinen oder kaum eigenen Speicher, sie verstehen daher auch keine Standard-Druckerkommandos. Sie funktionieren nur unter Windows mit dem mitgelieferten Treiber, unter DOS z.B. sind sie bereits nicht mehr nutzbar. Die Datenuebertragung an einen solchen Drucker ist in der Regel sehr zeitkritisch und funktioniert in einer echten Multitasking-Umgebung meistens nicht sauber. Weiterhin sind die verwendeten Protokolle proprietaer, in den meisten Faellen nicht bekannt und man muesste fuer jeden Drucker- bzw. Protokolltyp einen eigenen Treiber schreiben. Der einzige mir bekannte GDI-Drucker, der unter Linux funktioniert, ist der HP 820Cxi, welcher in den aktuellen Ghostscript-Versionen rudimentaer unterstuetzt wird. Informationen hierzu finden sich unter http://www.rpi.edu/~normat/technical/ppa/. 3.10 Warum funktioniert mein internes Modem nicht unter Linux ? Wenn es sich um ein sogenanntes "WinModem" handelt, gilt das gleiche, wie im Abschnitt "GDI-Drucker" beschrieben. Ein "WinModem" ist kein Modem im herkoemmlichen Sinn (ein Geraet mit einer seriellen Schnittstelle, das selbstaendig Daten in Toene und wieder zurueck verwandelt und dabei gleichzeitig ggf. Fehler korrigiert). Bei einem "WinModem" muss der Prozessor des Computers all diese Aufgaben uebernehmen. Die verwendete Hardware ist proprietaer, die Ansteuerung ist extrem zeitkritisch und in einer Multitasking-Umgebung wie unter Linux derzeit nicht vernuenftig zu realisieren. "WinModems" funktionieren nur unter Windows, unter DOS z.B. schon nicht mehr. Das gleiche Problem ergibt sich mit PCI-Modemkarten, die ebenfalls nur mit einem speziellen Treiber funktionieren. Handelt es sich nicht um ein "WinModem", aber um einen plug'n play-Typ, kann es sein, dass die Einstellungen fuer IRQ und Basisadresse nicht stimmen. Sind diese bekannt, koennen sie dem System mit dem Kommando "setserial" uebermittelt werden. Ggf. muss man mit Hilfe der "isapnptools" das Modem umkonfigurieren. 3.11 Funktioniert das Parallelport-ZIP unter Linux ? Ja. Wenn ein neuer Kernel mit "make config" konfiguriert wird, ist der Parallelport-Treiber unter den anderen SCSI-Treibern zu finden, da es sich bei dem Parallelport-ZIP eigentlich um ein SCSI-ZIP mit einem Parallelport->SCSI-Wandler handelt. Eine Alternative zu dem (vergleichsweise langsamen) Standard-Treiber gibt es unter http://www.torque.net/zip.html und unter http://www.cyberelk.demon.co.uk/parport.html. Ab Kernel 2.2 wird auch das ZIP-Plus unterstuetzt. Neuere Zip-Laufwerke haben anscheinend eine gegenueber dem urspruenglichen Parallelport-ZIP geaenderte Schnittstelle. In diesen Faellen soll u.U. die Verwendung des ZIP-Plus-Treibers helfen. 3.12 Funktionieren Parallelport-Streamer unter Linux ? Nicht mit dem in den 2.0.X-Kerneln integrierten FTape-Treiber. Unter http://www-math.math.rwth-aachen.de/~LBFM/claus/ftape/ ist jedoch ein aktuelleres FTape-Paket zu finden, welches einige Parallelport-Streamer unterstuetzt (u.a. einige Iomega-Ditto-Parallelport-Laufwerke). Genauere Informationen zu den unterstuetzten Typen sind dem Paket zu entnehmen. 3.13 Kann ich mit meiner ISDN-Karte unter Linux Faxe empfangen? Der Empfang analoger Faxe mit isdn4linux ist bei passiven ISDN-Karten bisher nicht moeglich. Mit manchen aktiven Karten oder Karten mit integriertem Analogteil ist analoges Faxen teilweise moeglich. Da das Programmieren der sehr zeitkritischen Routinen fuer die passiven Karten bisher noch niemand uebernommen hat (und es auch relativ kompliziert ist), wird dies wahrscheinlich auch in der naeheren Zukunft nicht moeglich sein. Digitale G4-Faxe werden bisher ebenfalls nicht unterstuetzt. 3.14 Funktioniert die Hauppage Win/TV PCI unter Linux ? Ja, Treiber dafuer (und fuer andere auf dem Bt848- oder Bt878-Chip basierende Fernseh/Video-Karten) gibt es im WWW unter http://www.thp.uni-koeln.de/~rjkm/linux/bttv.html. Ab Kernelversion 2.2 sind die Treiber Bestandteil des Standardkernels. 3.15 Warum funktionieren unter Linux zwar MO-Medien mit einer Kapazitaet von 230MB, nicht aber solche mit 640MB ? Linux unterstuetzt mit Kernel 2.0.x auf MOs nur eine Blockgroesse von 512 Bytes, wie sie bei den 230MB-Medien verwendet wird, die 640MB-Medien benutzen jedoch eine Blockgroesse von 2048 Bytes. In den 2.2-Kernels befindet sich auch Unterstuetzung fuer Bloecke mit 2048 Bytes. Als Alternative dazu befinden sich unter http://wwwcip.informatik.uni-erlangen.de/~orschaer/mo/ Patches fuer Kernel 2.0.X. Diese fuehren allerdings zu Problemen beim Betrieb von IDE-Platten. Unter http://www.uni-ulm.de/~s_mbuck1/linux/patches.html befindet sich eine abgeaenderte Version, die dieses Problem nicht mehr hat. Ab Kernelversion 2.2 sind keine Patches mehr notwendig. Es wird dazu geraten, beim Erzeugen des Ext2-Filesystems auf einem 640MB-MO mittels mke2fs explizit eine Blockgroesse von 2048 Bytes anzugeben, da es ansonsten zu Problemen kommen kann. Ausserdem sind alte a.out-Binaries im QMAGIC-Format nur von Medien zu starten, deren Blockgroesse identisch mit der des Geraetes ist, auf dem sie erzeugt wurden, da die Headerinformationen im QMAGIC-Format abhaengig von der Blockgroesse sind. Mit a.out-ZMAGIC und den aktuellen ELF-Binaries tritt das Problem nicht auf. 3.16 Wenn ich ein externes SCSI-Geraet (z.B. einen Scanner) erst nach dem Booten einschalte, ist es nicht ansprechbar. Wie kann ich es trotzdem benutzen ? Der SCSI-Bus wird normalerweise nur bei der Initialisierung des Hostadapters nach Geraeten abgesucht. Initialisiert wird der Hostadapter entweder beim Booten, wenn der Treiber fest eincompiliert ist, oder, falls er als Modul vorliegt, beim Laden des Moduls. Wenn ein SCSI-Geraet zu diesem Zeitpunkt nicht eingeschaltet ist, kann es nicht gefunden werden. Neben der unbefriedigenden Loesung, beim Systemstart alle Geraete einzuschalten, besteht die Moeglichkeit, dem Kernel auch im laufenden Betrieb mitzuteilen, dass nach einem SCSI-Geraet gesucht werden soll. Dazu wird das Kommando "scsi add-single-device <Host> <Channel> <ID> <LUN>" in die Pseudo-Datei /proc/scsi/scsi geschrieben. Dabei bedeuten Host : die Nummer des Hostadapters (bei nur einem Hostadapter wird hier 0 angegeben), Channel : die Nummer des SCSI-Kanals auf dem ausgewaehlten Hostadapter (bei einem einkanaligen Adapter, was wohl der haeufigste Fall sein wird, wird eine 0 angegeben), ID : die SCSI-ID des neu hinzugekommenen Geraetes, LUN : soweit mit LUNs (Logical Unit Numbers) gearbeitet wird, die LUN des hinzugekommenen Geraetes. Um also z.B. einen Scanner mit der SCSI-ID 6 an einem einzelnen einkanaligen Hostadapter nachtraeglich anzumelden, genuegt in der Shell das Kommando echo "scsi add-single-device 0 0 6 0 " >/proc/scsi/scsi Dabei sollte das spaeter eingeschaltete Geraet die hoechste SCSI-ID im Strang haben, da es ansonsten zu Problemen mit der Vergabe der Device-Namen kommen kann. SCSI-Devicenamen (/dev/sdx fuer Festplatten, /dev/stx fuer Streamer, /dev/scdx fuer CDROMs und /dev/sgx fuer generic SCSI-Devices wie z.B. Scanner oder CD-Brenner) werden in der Reihenfolge der SCSI-IDs vergeben. Damit waere z.B. sda die Platte mit der kleinsten SCSI-ID, sdb die Festplatte mit der naechstgroesseren SCSI-ID etc. Es gibt aber keine feste Kopplung der Buchstaben an die SCSI-ID, sondern es kommt nur auf die Reihenfolge an, d.h. die erste Festplatte muss nicht unbedingt ID 0 und die zweite Festplatte ID 1 haben, sondern sie koennten z.B. auch die IDs 3 und 6 haben. Wird jetzt nachtraeglich ein Geraet eingebunden, das eine kleinere ID hat, als ein bereits angemeldetes, wuerden sich die Devicenamen aller Geraete mit einer hoeheren ID verschieben, was ein ziemliches Chaos zur Folge haette. WICHTIG: Auch wenn es moeglich ist, nachtraeglich eingeschaltete Geraete zu erkennen, duerfen waehrend des Betriebes keine Geraete physikalisch an den Bus angeschlossen oder von ihm abgetrennt werden (sogenanntes Hot-Plugging), da das zu schweren Hardwareschaeden fuehren kann. Dies ist nur mit speziell dafuer ausgelegten Hostadaptern und SCSI-Geraeten moeglich. 3.17 Seit ich meinen Speicher aufgeruestet habe, ist Linux viel langsamer geworden. Unter DOS tritt der Effekt aber nicht auf. Woran liegt das ? Dieser Effekt tritt auf, wenn mehr Speicher im Rechner vorhanden ist, als die Cache-Logik des Mainboards verwalten kann. Das fuehrt dazu, dass Speicher, der oberhalb einer gewissen Grenze (haeufig 64MB, bei vielen 486er-Boards aber auch schon 32MB) liegt, nicht mehr gecachet wird, so dass Zugriffe in diesem Bereich sehr langsam sind. Dies ist eine Hardwarebeschraenkung, die nichts mit Linux zu tun hat, aber unter Linux sichtbar wird, da Linux den Speicher vollstaendig nutzt und viele Daten im oberen Adressraum ablegt. Unter DOS werden standardmaessig nur die unteren 640kB verwendet, die natuerlich innerhalb des cachebaren Bereichs liegen, und bei der Verwendung von EMS/XMS wird der Speicher von unten nach oben belegt, so dass der Effekt erst sichtbar wird, wenn ein DOS-Programm wirklich mehr als die o.g. Obergrenze verwendet. Ein DOS-Programm, das mehr als 64MB Speicher anspricht, ist mir bisher allerdings noch nicht untergekommen. Bei manchen Boards kann man im BIOS einen Wert fuer die "cacheable area" setzen. Dieser sollte natuerlich moeglichst hoch eingestellt werden. Die maximale Groesse der cacheable area ist von mehreren Faktoren abhaengig: von der Groesse des Cache, von der Breite des Tag-RAMs und vom Chipsatz. Von den Intel-Chipsaetzen fuer Pentiums (FX, HX, VX, TX) haben AFAIK alle bis auf den HX eine im Chipsatz liegende Beschraenkung auf 64MB cacheable area, auch wenn der Chipsatz insgesamt mehr Speicher verwalten kann, der jedoch dann nicht gecachet wird. Bei einem HX-Board muss ausserdem fuer eine cacheable area ueber 64MB ein 11 Bit breites Tag-RAM verwendet werden. Manche HX-Boards werden standardmaessig mit einem 8Bit breiten Tag-RAM ausgeliefert und muessen mit einem 11 Bit breiten Tag nachgeruestet werden, um mehr als 64MB cachen zu koennen. Der ALI Aladin 4/4+ und seine Clones sowie der VIA Apollo VPX/VP-2 koennen wie der HX-Chipsatz bis zu 512MB cachen, SiS 5581/82 und 5597/98 schaffen immerhin bis zu 128MB RAM (alle Angaben ohne Gewaehr). Die Faehigkeit des Chipsatzes alleine reicht allerdings nicht, das Board muss ebenfalls fuer eine entsprechend grosse cacheable area ausgelegt sein. Je nach Board/Chipsatz kann eine Erweiterung des Tags und/oder der Cachegroesse notwendig sein. PII und Celeron(A) haben den 2nd-Level-Cache bereits im Prozessor integeriert und koennen daher unabhaengig vom Chipsatz mindestens 512MB cachen. 3.18 Welche CD-Brenner funktionieren unter Linux ? Das "uebliche" Brennprogramm unter Linux ist X-CD-Roast, welches auf cdrecord zurueckgreift. Die jeweils aktuelle Liste der von X-CD-Roast bzw. cdrecord unterstuetzten Brenner findet sich auf der X-CD-Roast- Homepage unter http://www.fh-muenchen.de/rz/xcdroast. X-CD-Roast ist ein Tcl/Tk-Programm und unbedingt darauf angewiesen, dass exakt die richtigen Versionen von Tcl, Tk und Tix installiert sind, da es ansonsten abstuerzt. Informationen ueber in der Praxis getestete Kombinationen von Soft- und Hardware finden sich unter http://www.guug.de:8080/cgi-bin/winni/lsc.pl. 3.19 Welchen Treiber muss ich bei der Kernelkonfiguration fuer eine NE2000-kompatible PCI-Ethernetkarte waehlen ? Ab Kernel 2.0.35 gibt es dazu einen eigenen Punkt unter "PCI Ethernet adapters". Bei aelteren Kerneln benoetigt man den ISA-NE2000-Treiber (unter "Other ISA cards"). Dieser enthaelt dort auch Unterstuetzung fuer PCI-NE2000-Clones. Auf dem Chip "Realtek 8029" basierende Karten funktionieren problemlos, bei Karten mit Winbond 89C940 bzw. verwandten Chiptypen ist ggf. Kernel 2.0.33 oder neuer noetig. 3.20 Ich möchte einen Rechner ohne Tastatur und Monitor unter Linux (z.B. als Kommunikationsserver) betreiben. Wie geht das ? Soweit es Linux betrifft, problemlos. Ob es in der Praxis funktioniert, ist abhaengig vom BIOS. Viele BIOS-Versionen pruefen, ob eine Tastatur angeschlossen ist und booten nicht, falls das nicht der Fall ist. Meistens gibt es jedoch eine BIOS-Option, mit der man diese Ueberpruefung deaktivieren kann. Ein weiteres Problem kann die Grafikkarte bzw. deren BIOS sein. Einige Karten pruefen bei der Initialisierung des VGA-Bios, ob ein Monitor angeschlossen ist und liefern einen POST-Error (Piepser), falls nicht. In einem solchen Fall hilft in der Regel leider nur der Austausch der Karte oder der Anschluss eines entsprechend verdrahteten Blindsteckers, welcher der Karte einen angeschlossenen Monitor vorgaukelt. 3.21 Ich habe ein ATAPI-CDROM an den CDROM-Anschluss meiner Soundkarte angeschlossen, Linux erkennt es jedoch nicht. Das kann mehrere Ursachen haben. Wenn die Soundkarte ein Plug 'n Play-Typ ist und das IDE-Interface nicht durch das BIOS beim Booten aktiviert wird, ist es fuer den Kernel (zumindest fuer 2.0.x) nicht sichtbar, so dass es nicht initialisiert werden kann. Sofern der IDE-Support nicht als Modul compiliert ist (das waere nur moeglich, wenn NICHT von einer IDE-Platte gestartet wird, also z.B. von einer SCSI-Platte oder ueber eine "inital ramdisk"), helfen die isapnptools ohne Tricks auch nicht weiter, da der Kernel bei fest eincompiliertem IDE-Support normalerweise nicht mehr nachtraeglich nach IDE-Interfaces suchen kann. In der zum isapnptools-Paket gehoerenden Datei "README.ide" ist jedoch ein Weg beschrieben, mit dem man unter Ausnutzung einer eigentlich fuer PCMCIA-Karten vorgesehenen Kernelfunktion auch nachtraeglich noch IDE-Interfaces aktivieren kann. Wenn das Interface zwar aktiviert, jedoch als tertiaeres Interface konfiguriert ist, wird es ebenfalls nicht gefunden, da der Kernel nur nach den primaeren und sekundaeren IDE-Kanaelen sucht. Das Vorhandensein eines dritten Interfaces muss daher dem Kernel durch die Boot-Option "ide2=<Basisadresse>" mitgeteilt werden. In der Regel ist die Basisadresse fuer das tertiaere Interface 0x1e8. Wie Boot-Optionen uebergeben werden, ist ausfuehrlich im BootPrompt-HOWTO beschrieben. 3.22 Wie kann ich meine Festplatten nach einer gewissen Zeit der Inaktivitaet automatisch abschalten lassen (sog. "Spindown") ? Bei IDE-Platten geht das mit "hdparm -S", fuer SCSI-Platten ist ein Kernelpatch ("SCSI-Idle") notwendig. In der Praxis ist ein solcher Spindown aber nur selten sinnvoll. Unter Linux, wie unter jedem Unix, erfolgt normalerweise spaetestens alle paar Minuten irgendein Plattenzugriff, es sei denn, es handelt sich z.B. um eine reine Datenplatte, die nicht gemountet ist. Dadurch wird eine Platte, falls der Timeout so kurz ist, dass sie zwischen den Zugriffen den Motor abschalten kann, dauernd herunter- und und wieder heraufgefahren, was die Lebensdauer der Platte rapide verkuerzen kann, insbesondere, wenn es sich um eine Desktopplatte handelt, die im Gegensatz zu einer Notebookplatte nicht fuer solche Stromsparmassnahmen ausgelegt ist. 3.23 Kann man mehrere Monitore gleichzeitig unter Linux betreiben ? Ab XFree86 4.0 wird es Unterstuetzung fuer Mehrmonitorbetrieb geben. 3.24 Ich moechte den bei meinem Scanner mitgelieferten SCSI-Hostadapter AVA 1505 oder 1502 unter Linux benutzen, finde jedoch keinen Treiber. Sowohl der AVA 1505 wie auch der 1502 funktionieren mit dem Treiber fuer die Adaptec 152x-Reihe. Wichtig ist, dass die Typen 1505 und 1502 kein BIOS haben und deshalb vom Treiber nicht automatisch erkannt werden koennen. Es ist daher noetig, dem Kernel IRQ und IO-Basisadresse als Bootparamter zu uebergeben, z.B. durch einen Eintrag in /etc/lilo.conf in der Form append="aha152x=0x340,11" (fuer Basisadresse 0x340 und IRQ 11). Naehere Erlaeuterungen zu Bootparametern finden sich im BootPrompt-HOWTO. 3.25 Welche Scanner funktionieren unter Linux ? Unter http://www.mostang.com/sane/sane-backends.html stehen die von SANE (Scanner Access Now Easy) unterstuetzten Scanner-Typen. SANE bietet ein einheitliches API fuer verschiedene Scanner-Treiber und verfolgt insoweit einen aehnlichen Ansatz wie TWAIN unter Windows. 3.26 Wie kann man das "Rad" der "Scroll-Maeuse" unter Linux nutzen ? Eine einheitliche Unterstuetzung existiert bisher leider nicht, da diese Funktionalitaet noch recht neu ist. In der Regel sind die Funktionen des Rades ueber die Maustasten 4 bzw. 5 implementiert, so dass sie sich prinzipiell in allen Programmen nutzen lassen, die diese Tasten abfragen koennen. Unter der URL http://www.inria.fr/koala/colas/mouse-wheel-scroll/ sind einige Moeglichkeiten beschrieben, weitere Informationen finden sich unter http://solaris1.mysolution.com/~jcatki/imwheel/. 3.27 Werden Grafikkarten mit i740-Chip unterstuetzt ? Es gibt einen X-Server fuer Karten mit i740-Chip, jedoch nur als Binary, da Intel Informationen zu diesem Videocontroller nur gegen ein Non-Disclosure-Agreement herausgibt. Zu finden ist er unter dem Namen XBF-i740* in verschiedenen Ausfuehrungen auf ftp.redhat.com sowie entsprechenden Mirror-Sites. Benoetigt wird neben dem Server natuerlich auch der Rest von XFree86. 3.28 Warum funktioniert meine ISDN-Karte nach dem Update auf Kernel 2.0.36 nicht mehr so wie vorher ? Im Kernel 2.0.36 sind gegenueber aelteren Versionen einige Aenderungen am ISDN-Subsystem vorgenommen worden, die eine neue Version der isdn-utils notwenig machen. Diese sind entweder als Binaerpaket auf den ftp-Servern der Distributionshersteller zu finden oder als Source auf ftp.franken.de. Eine der wichtigen Aenderungen ist, dass dial-on-demand ab Kernel 2.0.36 nicht mehr die Standardeinstellung ist, sondern erst ueber die isdn-utils aktiviert werden muss. 3.29 Warum ist nach dem Update auf Kernel 2.2 mein Drucker nicht mehr anprechbar ? Mit Kernel 2.2 haben sich einige Aenderungen bei der Druckeransteuerung ergeben. Die Nummer des Devices (/dev/lp[012]) ist jetzt nicht mehr von der Hardwareadresse des IO-Ports abhaengig. Der erste gefundene Druckerport ist nun /dev/lp0, wogegen bei Kernel 2.0.x der "normale" Druckerport auf Adresse 0x378 /dev/lp1 war. Da neben den PC-typischen Druckerschnittstellen nun auch Parallel- schnittstellen anderer Hardwarearchitekturen unterstuetzt werden sollen, wurde der Treiber fuer die Druckerschnittstelle in einen High- und einen Low-Level-Teil aufgespalten. Wenn der Treiber als Modul genutzt werden soll, ist bei Linux auf PCs der Eintrag "alias parport_lowlevel parport_pc" in /etc/conf.modules noetig. 3.30 Unterstuetzt Linux USB-Geraete? Erst ab Kernel 2.2.9 standardmaessig, allerdings hat auch dort die USB-Unterstuetzung den Status "experimentell". Informationen zu USB unter Linux sind unter http://www.linux-usb.org/ erhaeltlich. 3.31 Wie kann ich Disketten vom Amiga oder vom Mac auf einem PC unter Linux lesen? Amigadisketten im "normalen" AmigaDOS-Format mit 880kB (DD) oder 1,72MB (HD) lassen sich auf einem PC prinzipiell nicht lesen, da der PC-Diskettenlaufwerkscontroller dazu hardwaremaessig nicht in der Lage ist. Beim Mac muss auch zwischen dem "alten" 800kB-Format und dem 1,44-MB-Format unterschieden werden. Bei den 800kB-Disketten gilt das gleiche wie beim Amiga, die 1,44-MB-Disketten sind physikalisch in einem PC lesbar. Fuer den Zugriff auf die Disketten stehen die hfs-utils zur Verfuegung (aehnlich den mtools). 3.32 Funktioniert die ELSA Winner 1000/T3D (und andere Karten mit dem S3 Trio3D) unter X? Der S3 Trio3D wird erst ab XFree86 3.3.4 unterstuetzt. Wichtig: beim S3 Trio3D/2x handelt es sich trotz der aehnlichen Bezeichnung um einen anderen Chip, welcher von XFree86 bisher nicht offiziell unterstuetzt wird. Ab XFree86 3.3.5 soll es rudimentaere Unterstuetzung fuer dem Trio3D/2x geben. 3.33 Wie kann ich meine von XFree86 nicht unterstuetzte Grafikkarte trotzdem im Grafikmodus benutzen? Dazu gibt es zwei Moeglichkeiten: Jede VGA-kompatible Karte funktioniert mit dem VGA16-X-Server. Dieser arbeitet im Standard-VGA-Modus, den jede VGA-Karte unterstuetzt. Da VGA leider nur bis maximal 640x480 bei 60Hz Bildwiederholrate und 16 Farben spezifiziert ist, kann auch der XF86_VGA16 nicht mehr darstellen. Die interessantere Moeglichkeit fuer moderne Grafikkarten ist das VESA-Framebuffer-Device, welches es seit Kernelversion 2.2 gibt, in Verbindung mit dem Framebuffer-X-Server XF86_FBDev. Voraussetzung fuer deren Benutzung ist eine Grafikkarte mit VESA-BIOS 2.0 oder neuer. Dabei wird mit folgendem Trick gearbeitet: der Bootloader aktiviert (noch im Real-Mode) ueber das VESA-BIOS den Grafikmodus und fragt ebenfalls ueber das VESA-BIOS die Lage des Bildspeichers ab. Diese Daten werden an den Kernel uebergeben, welcher einfach den durch das VESA-BIOS konfigurierten Videocontroller verwendet, so dass der Kernel und auch der auf dessen Routinen aufsetzende X-Server XF86_FBDev nichts ueber den Videocontroller der Karte wissen muss, sondern einfach die voreingestellten Werte uebernimmt. Die grossen Nachteile dabei: - da der X-Server den Videocontroller nicht direkt anspricht, kann er keinerlei Beschleunigungsfunktionen nutzen, d.h. X ist relativ langsam. - es sind nur die Videomodi moeglich, die das VESA-BIOS zur Verfuegung stellt, und die bieten bei den meisten Grafikkarten leider nur 60Hz Bildwiederholrate. Informationen zur Konfiguration des VESA-Framebuffer-Devices sind im Linux-Kernelsource unter /usr/src/linux/Documentation/fb/vesafb.txt zu finden. 3.34 Wie kann ich die FritzX PC oder die Eumex 404 (ISDN-Anlagen) unter Linux benutzen? Gar nicht. Beide Geraete verwenden ein eigenes Protokoll zur Kommunikation mit dem Rechner, welches vom jeweiligen Hersteller nicht zugaenglich gemacht wird, so dass entsprechende Treiber nicht entwickelt werden koennen. -- #include <standard_disclaimer> Nach Paragraph 28 Abs. 3 Bundesdatenschutzgesetz widerspreche ich der Nutzung oder Uebermittlung meiner Daten fuer Werbezwecke oder fuer die Markt- oder Meinungsforschung. User Contributions:
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